Wir hatten uns ja schon im März auf ein großes Fest gefreut: die Einweihung unserer Jesuskirche in Vohburg. Dann kam Corona und alles musste
abgesagt werden.
Nun hat am letzten Freitag, rechtzeitig vor Pfingsten, der Regionalbischof von Regensburg, Oberkirchenrat Klaus Stiegler, der
Kirche den Segen erteilt – der Situation entsprechend nur in kleinem Kreise und - leider - bewusst ohne Öffentlichkeit. Die Einsegnung markiert den Zeitpunkt, von dem an reguläre, regelmäßige
Gottesdiente in dieser Kirche gefeiert werden können. Freilich soll einmal eine große, offizielle Einweihungsfeier folgen, wenn die Pandemie soweit überstanden ist, dass die gesamte Öffentlichkeit auch wieder teilnehmen darf.
Zu Beginn begrüßte Prädikant und Kirchenvorsteher Steffen Lutz die zwei Handvoll Gäste, darunter 1. Bürgermeister Martin Schmid und den katholischen Pfarrer Thomas Zinecker.
Der gesamte Gottesdienst stand unter der Lesung aus Jesaja 66, („Gottes Gegenwart in seinem Tempel“; Einheitsübersetzung)
vorgetragen von Pfarrer Markus Herrgen, und vor dem Hintergrund des Pfingstfestes. So bat denn auch Bischof Stiegler Gott zur Weihe:
„Lass den Heiligen Geist in diesem Bauwerk wohnen!“ Jede Segnung, so der Bischof, sei auch ein kleines Pfingstfest, das feste
Vertrauen, dass Gottes Geist hier ist. Das Wirken des Heiligen Geistes entfaltete Stiegler anhand der Eigenschaften Kraft, Liebe und
Besonnenheit. Mit Kraft verband er das Durchhaltevermögen beim Bau der Kirche, trotz mancher Rückschläge. Im Zentrum sieht er die
Liebe zu Gott, die alles übersteigt. Diese kann es nur geben, wo auch die Liebe zu den Menschen sichtbar und spürbar wird. Wo beides
stimmig ist, wird auch der Gläubige sagen: „Kirche tut gut!“. Zur Besonnenheit zählte Stiegler die Klärung von Details über 10
Jahre hinweg, die vielen Entscheidungen, die getroffen werden mussten und die Zusammenarbeit so vieler Beteiligter: Pfarrer,
Kirchenvorstand, Stadtrat, Architekt, Handwerker und vieler Menschen mehr. Ihnen allen sprach der Bischof auch ein herzliches Dankeschön
aus.
Pfingsten, das ist Sendung. Damals waren es die Apostel, die sich auf den Weg machten. Auch heute noch machen sich Menschen auf den Weg im
Vertrauen auf den Heiligen Geist und nehmen Jesus – die neue Kirche heißt Jesuskirche – als Programm mit. Pfingsten, das heißt aber
auch, sich in Gottes Händen sicher gehalten zu wissen, zum Beispiel auch in Zeiten einer Corona-Krise ihm meine Sorgen anzuvertrauen.
Stiegler beendete seine Predigt in Anlehnung an den alten Pfingsthymnus „Veni, creator spiritus“ mit der Bitte: „Komm du
Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein“.
Die Segnung endete mit Grußworten von 1. Bürgermeister Martin Schmid, dem katholischen Pfarrer Thomas Zinecker und unserem ehemaligen Pfarrer Reinhard Wemhöner. Schmid erwähnte
die Unterstützung in Höhe von 200000 Euro durch die Stadt Vohburg für einen herrlichen Bau mit Kirche und Gemeindezentrum. Er stellte auch noch einen Zuschuss für die Glocken im Turm in Aussicht. Pfarrer Thomas Zinecker verwies auf die Ökumene und überreichte in diesem Gedanken ein Kuvert mit 1000 Euro als Spende.